Andreas Bruns

Softwareentwicklung für Oldenburg und Bremen

RHoK-Berlin – Gutes in 32h programmieren

Am Wochenende habe ich meine norddeutsche Heimat verlassen, um am RHoK in Berlin teilzunehmen. RHoK (Random Hacks of Kindness – Programmieren für die Menschlichkeit) steht für ein Event, bei dem sich Menschen in vielen Städten der Welt (RHoK Around the World) treffen, um gemeinsam innerhalb von 32h Software für den guten Zweck zu entwickeln. Per Video-Lifestream war immer ein Blick möglich, wie am anderen Ende der Welt gerhokt wurde.

In Berlin wurden wir nach der Ankunft super versorgt: hübsches RHoK-Tshirt, schönes Frühstück (für gute Verpflegung war eh stets gesorgt),  nette Location (Betahaus), cooler Hintergrundsound und genügend Hacker-Brause (Club-Mate). Wir waren etwa 60 Teilnehmer und konnten uns aus den vielen Problemen etwas aussuchen – alle unsere Probleme und Lösungen habe ich unten aufgelistet.

Das Problem A Real-World „Like“ for Campaigning and Advocacy haben wir dann mit sieben Leuten verfolgt: Problem verstehen, Aufgabenaufteilung, Technologie bestimmen, (Programmieren & Designen & Abstimmung & Essen & Trinken) immer wieder, ab 3 Uhr nachts schlafen oder Kartenspielen oder XBox spielen, sonntags weiterarbeiten, Projekt dokumentieren, Abgabe der Aufgabe. Das Ganze hat wirklich Spaß gemacht – danke an das super Team, danke an die Organisatoren, danke für super Lösungen, danke an alle.

RHoK-Siegerehrung

Goldene RHoK-Tshirts und schöne Preise

Ach – da war ja noch was, eine Siegerehrung:

  1. Off Like
  2. Broken Lifts
  3. Climate Goggles

Ja, wir haben gewonnen und bei der Auslosung der Preise habe ich auch noch gewonnen – yieppieh. Eine XBox 360 Kinect für mich und für meine Teammitglieder ein Beamer und außerdem für alle ein goldenes RHoK-Tshirt und ein Github-Accout mit Github-Tshirt.

XBox verwandelt mein Röhren-TV in ein High-Tech-Gerät

Ganz schön anstrengend das XBox spielen, aber vielleicht passe ich dann bald mal besser in mein goldenes RHoK-Tshirt der Größe M. Über unsere Lösung Off Like – Webseite werde ich noch separat berichten. Jetzt noch ein paar weitere Informationen….. – danke an alle, bis zum nächsten RHoK.

Weitere Bilder und Berichte:

Unsere Probleme und Lösungen:

  • Brokenelevators.info? – push faulty elevators to the next level of public awareness [de/en]
    Defekte Fahrstühle an Bahnstationen können die Mobilität von Menschen stark beeinträchtigen, wenn sie auf funktionierende Fahrstühle angewiesen sind. Die S-Bahn und U-Bahn Berlins bieten die Informationen bezüglich ihrer defekten Fahrstühle auf ihrer Webseite zwar an, allerdings ist es umständlich sich die Informationen von verschiedenen Anbietern zusammenzusuchen. Die Idee stammt von dem Verein Sozialhelden.
    Lösung:  Die entwickelte Lösung Broken Lifts stellt eine Schnittstelle (API) bereit, mit der sich die defekten Fahrstühle verschiedener Verkehrsunternehmen abfragen lassen. Diese Schnittstelle wird für die eigene Webseite Broken Lifts Webseite genutzt, die defekte Fahrstühle und deren Verfügbarkeit in der Vergangenheit anzeigt.
  • Open Mobile eLearning & Information Platform [de/en]
    Der breitflächige Zugang zu Informationen für die Bevölkerung in Entwicklungsländern soll erhöht werden, indem die vorhandene SMS/Handy-Infrastruktur genutzt wird. Bewohner können sich per SMS zu einem beliebiegen Thema (wie Gesundheit, Landwirtschaft usw.) bei einem Informationssystem einschreiben und erhalten anschließend regelmäßig Warnungen oder Tipps zu dem entsprechenden Thema per SMS.
    Lösung: Das Team hat eine Machbarkeitsstudie  txt4good erstellt und einen Prototypen mit SMS-Versand umgesetzt.
  • Watchdog – trained to smell racism [de/en]
    Für das Projekt no-nazi.net soll ein Verfahren entwickelt werden, um rassistische Ausdrücke in Texten entdecken zu können. Das lässt sich beispielsweise in Foren ausnutzen, um eine Warn-Email an den Betreiber des Forums zu schicken, sobald ein Benutzer einen entsprechenden Kommentar hinterlässt.
    Lösung: Das Team hat ein Wortanalyse-Verfahren vorgestellt, das beispielsweise innerhalb eines WordPress-Plugin (Software zum Bloggen) genutzt werden kann (Link habe ich nicht gefunden).
  • Oops, i didn’t know that! Huch, das hab’ ich nicht gewusst! [de/en]
    Reporter ohne Grenzen führen eine Liste von Staaten Feinde der Pressefreiheit, in der Presse- und Meinungsfreiheit behindert werden. Trotzdem besuchen oder empfangen deutsche Politiker, Vorstände und Personen des öffentlichen Lebens Staatsoberhäupter aus entsprechenden Staaten. Damit zukünftig Unwissenheit nicht als Ausrede dienen kann, soll ein einfach nutzbares System die relevanten Daten bereitstellen.
    Lösung: Das entwickelte System hier bietet eine Schnittstelle (API), mit der man sich Informationen zu den Feinden der Pressefreiheit, deren Geschäfte und deren Beziehungen zu anderen geben lassen kann. Außerdem wurde eine Web-Anwendung erstellt, mit der Nutzer die Schnittstelle verwenden können.
  • A Real-World „Like“ for Campaigning and Advocacy
    Der Unterstützer-Button (Facebook-Like, Google +1) im Internet kann helfen, die Akzeptanz einer organisierten Kampagne zu beurteilen. Leider lässt sich nur schwer nachvollziehen, welchen Einfluss Maßnahmen im echten Leben, wie das Aufhängen von Plakaten, auf die Kampagne haben.
    Lösung: Mit Off Like wird versucht das echte Leben mit dem Unterstützer-Button zu verknüpfen, indem jedes Plakat einen eindeutigen QR-Code bekommt. Mit einer Handy-App kann ein zukünftiger Unterstützer den QR-Code des Plakats scannen, seine App leitet ihn direkt weiter zu dem Unterstützer-Button und der Betreiber der Kampagne erhält Daten über die Resonanz zu den einzelnen Plakaten. Off Like – Webseite
  • Heartbeat – An alarm button and dead man’s switch to detect unlawful detention
    In manchen Ländern der Welt werden Menschen ungesetzlich inhaftiert, indem sie völlig isoliert festgehalten werden und ihnen jegliche Kontakte zu Angehörigen verwehrt werden. Das wird im internationalem Recht als ‚unlawful detention‘ bezeichnet. Angehörige wissen manchmal nicht, ob ihre Liebsten überhaupt noch leben.
    Lösung: Die Machbarkeitsstudie Heartbeat bietet ein System, bei dem sich bedrohte Menschen registrieren können und in Abständen ein Lebenszeichen schicken müssen (z. B.: per Twitter, SMS, E-Mail). Angehörige der bedrohten Person können anhand einer Webseite die Lebenszeichen prüfen und damit sicher gehen, dass ihr Angehöriger noch Zugang zu Kommunikationsmitteln hat.